29. Tag von Hitzhusen nach Dresden (529km)

Der Morgen begann 7.30 Uhr mit einem liebevollen Frühstück und einem kleinen Geburtstagsständchen für das jüngste Familienmitglied unserer Gastgeber. Eine Stunde später rollten wir bei bedecktem Himmel und angenehmen 20 Grad vom Hof. Wir nahmen die Autobahn in Richtung Südosten und spulten Kilometer für Kilometer ab. Kurz vor Berlin gab es noch einen Tankstop, sowie die obligatorische biologische Pause. Im dichten Verkehr um die Hauptstadt trennten sich unsere Wege, da ich mich nicht bei mittlerweile 25 Grad in dicken Motorradklamotten im Smog anstellen wollte. Also mogelte ich mich entlang genervter Autofahrer durch die Reihen und erreichte gegen 14 Uhr die Heimat. Hier waren es bereits 30 Grad und die Maschine wurde immer heißer. Genau vor der Haustür war es dann soweit: die rote Öllampe leuchtete auf, das Öl kochte und die restliche Kühlflüssigkeit entleerte sich auf den Asphalt. Bis zum letzten Atemzug hatte mich mein treues Gefährt nach Hause gebracht. Jetzt bekommt die Gute erstmal eine Wäsche, einen Gabelservice, eine Inspektion des Kühlkreislaufes und zwei neue Reifen.

Dankeschön: Auch wenn wir dieses Jahr etwas mehr Abenteuer hatten als uns lieb war, hat das eingespielte Reiseduo wieder einmal hervorragend funktioniert und wir können dennoch auf eine unvergessliche Tour zurückblicken. Ich danke Matthias als Navigator und freue mich, dass er trotz aller Hürden den Urlaub durchgezogen hat. Mal sehen wo es uns nächstes Jahr hin verschlägt.

 

Fazit: Island ist zwischen Feuer und Eis ein Land der Extreme, vor allem wenn man sich abseits der asphaltierten Touristenströme bewegt. Gerade diese abenteuerlichen Erfahrungen, welche Mensch und Maschine so einiges abverlangen, machen jedoch den Reiz der Insel aus. Obendrein sind die reit- und golfverrückten Isländer stets hilfsbereit und man kommt schnell mit ihnen ins Gespräch, wo sie stolz von ihrer Heimat berichten, deren Größe oft unterschätzt wird. Das karge und doch abwechslungsreiche Landschaftsbild, sowie die überraschende Weite, machen diese Reise unvergesslich. Hinzu kommt wieder einmal unser Glück mit dem Wetter, wo wir von 22 Tagen auf diesem sehr nordischen Inselstaat, nur 3 Tage Regen hatten. Was will man mehr. Selbst trotz der außerordentlich hoch liegenden Übernachtungs- und Lebenskosten, hat sich jeder Cent gelohnt. Ich werde definitiv wiederkommen!