Wie bestellt, lachte uns die Sonne heute früh entgegen und wir freuten uns auf die bevorstehende lange Wanderung zum Krater des momentan sehr aktiven Vulkans Fagradalsfjall, an dessen Ausläufern wir vor zwei Wochen bereits in kompletter Motorradausrüstung standen. Diesmal hatten wir jedoch den Vorteil der passenden Kleidung einschließlich bequemerer Wanderschuhe mit dicker Sohle, die ich mir extra vor dem Urlaub für solche Gelegenheiten versorgt hatte. So ging es 9.30 Uhr nach dem Frühstück in Richtung feuerspeiendem Berg. Den inoffiziellen Parkplatz kannten wir ja schon und aufgrund der Vorkenntnisse wussten wir, dass man auf der linken Seite der Lavazunge empor laufen musste, um eine halbwegs gute Sicht auf den Krater zu bekommen. 5 Kilometer kletterten wir in ungewöhnlicher Stille über Geröll und Steine, um dann bereits in weiter Ferne die erste magmarote Eruption zu sehen. Der Qualm und die Wärme nahmen zu, doch angetrieben vom Erblickten, liefen wir schnell zum bestmöglichen Aussichtspunkt, wo sich bereits wenige Fotografen positioniert hatten. Zum Glück spielte das Wetter und der Vulkan mit und so konnten wir in der ersten halben Stunde einige Magmafetzen durch die Luft fliegen sehen. Leider war ein näheres Rankommen nicht möglich, da sich die Lava in den letzten 3 Monaten rings um den Berg verbreitert hatte. Man könnte zwar meinen über die schwarze erkaltete Masse laufen zu können, doch diese ist dennoch warm und porös und im Inneren fliesen noch heiße Magmaströme. Ein Überschreiten wäre äußerst ungesund. Völlig überwältigt beobachteten wir das Geschehen eine Stunde, bis dichter Nebel aufzog und wir uns für den Abstieg entschieden. Zurück am Fußpunkt nahmen die Touristenströme zu und die Bergwacht zeigte mit ihren krassen Einsatzfahrzeugen Präsenz. Da fühlt man sich doch gleich viel sicherer.