Aller guten Dinge sind 3 und so regnete es auch heute immer noch, was uns jedoch nicht kümmern sollte, denn es stand eine kleine Stadtbesichtigung durch Reykjavík auf dem Plan. Pünktlich um 8.30 Uhr waren wir wieder beim Frühstück und schlemmten ausgiebig, bis wir uns 10 Uhr mit regenfester Kleidung auf die Socken machten. 11 Uhr erreichten wir die 1986 vollendete Hallgrimskirkja, die wir ja schon von außen kannten, und besichtigten den sehr hellen und konventionell gotischen Innenbereich mit seiner imposanten Orgel. Danach liefen wir zur 1990 enthüllten Sonnenfahrtskulptur, die anlässlich des 200-jährigen Jubiläums der Stadt als Wikingerschiff aus Edelstahl errichtet wurde. Nur wenige Meter weiter, befand sich das neue architektonische Wahrzeichen der Stadt namens Harpa. Die Fassade des 43 Meter hohen Konzert- und Konferenzzentrums besteht aus einer wabenartigen Struktur von Farbeffektglas, das je nach Wetter auf die wechselnden Tageslichtfarben reagiert. Auch jetzt änderte sich das Wetter und der Regen lies nach, als wir zur 1847 fertiggestellten Dómkirkja kamen. Die bedeutend kleinere Domkirche im neuklassischen Stil dient als Hauptsitz des Bischofs von Island und steht somit in ihrer Funktion über der wesentlich größeren Hallgrimskirkja. Den Rückweg zum Auto nahmen wir über die Laugavegur, eine Straße durch das Szeneviertel Reykjavíks, was ich mit der Dresdner Neustadt vergleichen würde. Hier tummelten sich in erster Linie amerikanische Touristen, die uns bereits im südwestlichen Teil der Insel massiv an den Highlights aufgefallen waren. Grundsätzlich gibt es in Island mehr amerikanische Touristen als Einwohner, was wahrscheinlich durch das bis vor einem Monat gültige Einreiseverbot in die EU, wovon Island schon immer ausgenommen war, verstärkt wurde. Allerdings würde ich dennoch behaupten, dass es unter normalen Umständen wesentlich mehr allgemeinen Massentourismus gegeben hätte, vor allem vom europäischen Festland.