Der Einstieg in die Westfjorde stand uns heute bevor und der Blick in den Himmel beim Frühstück verriet nichts Gutes. Die Wolken hingen zwar tief, aber zum Glück regnete es noch nicht und wir setzten uns gegen 9 Uhr bei 10 Grad auf die Motorräder. Relativ unspektakulär fuhren wir die ersten 100 Kilometer in Richtung Nordwest auf Asphalt, um danach einen sehr schönen Streckenabschnitt über mehrere Höhenmeter mit kleinen Serpentinen auf Schotter zu bewältigen. Diesmal fuhr ich hinter Matthias und dementsprechend staubig sah meine Triumph und ich auch aus. Zu allem Überfluss fing es mit Nieseln an und der Dreck verschmierte richtig schön. Aber so muss man hier eben aussehen. Nachdem uns der Asphalt wieder hatte kam auch schon die einzige Tankstelle im Umkreis von 80 Kilometern. Wir füllten die Tanks und sprangen in unsere Regenkombis. Weiter ging es über kleinere Pässe, wo uns teilweise Sichtweiten von unter 50 Metern und heftiger Wind erwarteten. Sicher im nächsten Fjordtal entdeckten wir das berühmte isländische Schiffswrack der Gardar BA 64, welches nun als Fotomotiv erhalten muss. Für die letzten 50 Kilometer nahmen wir die einzige Schotterstraße, die uns bis zum Hotel und zum westlichsten Punkt Islands führen sollte. Schon um 14 Uhr trafen wir in unserer Unterkunft ein. Das Zimmer war noch nicht bezugsfertig und so gönnten wir uns ein deftiges Essen im Hotelrestaurant. 19 Uhr fuhren wir 13 Kilometer bis Látrabjarg, wo wir die niedlichen und tollpatschigen Papageientaucher beobachten durften, die immer erst in den Abendstunden vom Fischfang zurückkehren.