Aufgrund der erst anlaufenden Saison hatten wir an diesem Morgen das komplette Gästehaus und Frühstücksbüfett für uns. Der Hauswirt war auch sehr gesprächig und so erfuhren wir, dass auf unserer heutigen Route der Fagradalsfjall, ein momentan sehr aktiver Vulkan liegt. Gespannt auf den Tag fuhren wir um 9 Uhr bei typisch isländischen Nebel und Wind mit nur 10 Grad los. Die Motorradkombis wurden mit ihren Innenfuttern bestückt und die Heizgriffe, sowie die Sitzheizung, liefen auf mittlerer Stufe. Bereits einige Kilometer vor der Hauptattraktion wechselte das grüne Landschaftsbild zu einer rauen Mondlandschaft, die durch erkaltetes Lavagestein überdeckt wurde. Am Parkplatz des Vulkans angekommen, begaben wir uns in Motorradstiefeln auf einen langen Fußmarsch und wurden mit einem wahnsinnig schönen Naturschauspiel belohnt. Vor uns erstreckte sich kilometerweit die langsam wachsende Lavazunge, welche in der Tat noch Wärme abstrahlte und bizarre Formen bildete. Beeindruckt fuhren wir weiter, um die Eurasische Kontinentalplatte zu verlassen und über die symbolische Brücke auf die Nordamerikanische Kontinentalplatte zu schreiten, welche sich in jährlichen Millimeterschritten fortbewegt. Unser nächster Stop war Reykjavík, die Hauptstadt Islands, wo fast 40 Prozent aller Isländer wohnen. Besonders anschaulich war die Hallgrímskirkja, eine Kirche in Betonoptik, die Basaltsäulen symbolisiert. Nach einem kurzen Tankstop und dem Besuch eines Schnellrestaurants ging es weiter zur Unterkunft mit Blick auf den Fjord. Hier musste Matthias feststellen, dass er seine Kreditkarte im Tankautomat stecken gelassen hat. Also fuhr er nochmal 75 Kilometer zurück, während ich mich um die zukünftige Verpflegung kümmerte. Zum Glück konnte der Abend mit einer wiederbeschafften Kreditkarte und ausreichend Cookies gerettet werden.