Endlich mal wieder geschlafen und gefrühstückt, wie Gott in Frankreich und das auch noch mit dem klaren Blick auf zwei der 40 Gletscherzungen des Vatnajökull. Gemütlich packten wir unsere Sachen zusammen und starten erst kurz nach 10 Uhr in Richtung Westen zur 30 Minuten entfernten Gletscherlagune Jökulsárlón. Ein unbeschreiblich schöner Anblick von schwimmenden Eisbrocken in bizarren Formen, die von dem nahegelegenen Gletscher Breiòamerkurjökull abgebrochen waren. Wir konnten sogar beobachten, wie obere Stücke von diesen teils gigantischen Eisbergen kalbten, sie dadurch das Gleichgewicht verloren und sich komplett umdrehten, wobei tiefblaues Eis zum Vorschein kam. Ein atemberaubendes Schauspiel. Um 12.30 Uhr gönnten wir uns eine kleine Tour mit einem Amphibienfahrzeug, welches bereits Berühmtheit durch Filme wie Tomb Raider oder James Bond erlangte. Somit kamen wir den schwimmenden Kolossen noch näher, durften 1000 Jahre altes Eis berühren und eine Robbe beim Sonnenbaden auf einer Eisscholle stören. Zurück zum Motorrad nahmen wir bei 13 Grad entlang der Gletscherberge direkten Kurs zum nächsten Highlight. Bei gefühlten 30 Grad wanderten wir 40 Minuten hinauf zum Svartifoss, der sich über eine Felskante, die von Basaltsäulen wie Orgelpfeifen eingerahmt wird, hinabstürzt. Im Anschluss suchten wir wieder den kühlenden Fahrtwind und durchquerten dabei die kuriosesten Landschaften, die genauso schnell wechselten, wie die Temperaturen. Beeindruckend waren u.a. die abgekühlten Lavafelder, wo man sich wie auf einer Mondmission vorkam. Gegen 19 Uhr erreichten wir unseren Campingplatz, wo wir nach der obligatorischen Dusche und dem kleinen Abendessen zum ersten Mal bei kühlen Islandnächten zelteten.