Leider konnte das notdürftige Flicken meiner Isomatte mit Hilfe von Panzertape, das Ausweichen der Luft nur verzögern und nicht verhindern. Und so packte ich ziemlich gerädert meine sieben Sachen und wir suchten zunächst eine Boulangerie zum Frühstück auf. Danach sattelten wir auf und machten uns gegen 9 Uhr auf den Weg zum südlichsten Punkt unserer Reise und gleichzeitig dem Ende der Route des Grandes Alpes - Menton. Gleich nach den ersten Kilometern war der Col d’Allos wegen einer Radveranstaltung gesperrt und wir mussten auf den Col de la Cayolle ausweichen. Die vermutlich schönste Umleitung der Welt. Denn Pässe hatten wir nur schon reichlich gesehen, aber hier schloss sich eine wunderschöne Panoramastraße an, die von Schluchten und in Fels gehauene Straßen geprägt war. Hin- und hergerissen wechselte unsere Aufmerksamkeit zwischen Straßenführung und atemberaubender Landschaft. Das nächste Highlight ließ ebenfalls nicht lange auf sich warten und so fuhren wir durch die mit rotem Felsen geprägte Daluis- und Ciansschlucht. Es war wie auf einem anderen Planeten. Der Rest der Strecke war wieder von zahlreichen Serpentinen der Seealpen geprägt, die uns bei nur noch 100 Kilometern dennoch 2,5 Stunden kosteten. Doch endlich war es soweit und wir konnten das Mittelmeer erspähen. Im Hotel mit genialem Meer- und Hafenblick angekommen, stürzten wir uns anschließend bei 32 Grad ins Getümmel von Menton, wo wir eine sehr schöne Altstadt entdeckten. Entlang der Strandpromenade wurden wir bei einem Restaurant mit Liegen am Meer fündig und ließen uns das Essen direkt ans Wasser servieren. Was für ein Tagesabschluss.