Ausgeschlafen ging es nach einer erholsamen Nacht circa 8 Uhr hinunter zum Frühstück im Gästehaus. Ausreichend gestärkt, packte ich meine sieben Sachen und konnte 9 Uhr in Richtung Heimat aufbrechen. Bei bestem Wetter und ohne Zwischenfälle oder Staus legte ich den gesamten Weg auf den deutschen Autobahnen mit Tempomat bei 140km/h bis Dresden zurück. Gegen 13.30 Uhr war es geschafft. Erleichtert, dieses Abenteuer ohne größere Pleiten, Pech und Pannen überstanden zu haben, war ich erneut ziemlich stolz auf die knapp 8400km in den letzten 23 Tagen. Jetzt hat sich die gute Triumph Tiger Explorer XC eine ausgiebige Wäsche, Durchsicht und einen neuen Hinterreifen verdient.
Dankeschön: Die letzten Tage waren erneut eine erlebnisreiche Reiseerfahrung, die ich mir fast genauso abenteuerlich vorgestellt habe und nicht mehr missen möchte. Auf den Kettenriss bei Mario nach 14 Tagen hätten wir zwar durchaus verzichten können, aber wir haben das Beste draus gemacht. Ich danke Mario für die Aufnahme in diese dufte Truppe. Ich danke Frank für die super Routenvorbereitung und Micha für den Einsatz als Navigator. Gerne wieder.
Fazit: Wenn man mit dem Motorrad in Richtung Nordkap aufbricht, dann muss man sich definitiv darüber im Klaren sein, dass es selbst im Sommer auch mal regnen und kalt werden kann. Dementsprechende Vorbereitungen, wie im Blog beschrieben, sind zu treffen. Auf das Zelt muss man in Skandinavien nicht zwingend zurückgreifen, denn gerade bei Regen kommt einem das reichliche und gut ausgeschilderte Angebot an Hütten sehr entgegen. Alle drei Länder haben ihre eigene Faszination. Während es in Schweden und Finnland fahrtechnisch eher ruhiger und breiter ist, hält Norwegen einige anspruchsvolle Pässe parat. Man bekommt ein breites Spektrum an fantastischen Landschaften präsentiert, wobei die Schweden und Finnen noch ein klein wenig offener als die Norweger sind. Als Biker ist man überall schnell im Gespräch und der Grund dieser Tour wird schnell erraten - das Nordkap. Sicher ist es ein beliebteres Reiseziel als der Balkan, aber es verläuft sich in der zeitigen Saison doch ganz gut und mit dem Motorrad stören die Campingmobile nicht weiter. Bewundernswert empfand ich den sportlichen Ehrgeiz vieler Fahrradwanderer, die sich bei Wind und Wetter dem großen Ziel entgegenstrampelten. Hut ab. Im Norden Europas ist man selten allein unterwegs, stets willkommen und von Jung bis Alt wird ein perfektes Englisch gesprochen. Ich werde definitiv nicht zum letzten Mal in Skandinavien gewesen sein!