Mit vollem Bauch und frisch gewaschenen Sachen konnte ich mich 9.30 Uhr bei bedecktem Himmel und 15 Grad wieder auf das Moped setzen, um 10.10 Uhr meine Fähre nach Utbjoe zu erwischen. Vorbei an Fischfarmen setzte die Fähre wenig beladen in 20 Minuten über. An der nächstgelegenen Tankstelle in Olensvag widmete ich mich wieder dem Luftdruck, damit ich gut gerüstet den nächsten Pass angehen konnte. Bereits die 46 entlang des Fjords war mit ihrer engen Küstenstrasse und den schnellen Kurvenwechseln ein Traum. Doch es kam noch besser! Die 520 von Sauda nach Hara sollte jeder Biker einmal gefahren sein. Auch wenn man die Serpentinen hier fast vergeblich sucht, bietet diese Passstrasse ein unvergleichliches Kurvenerlebnis in Kombination mit einer atemberaubenden Umgebung. Sie führt durch Schluchten mit Wasserfällen, schlängelt sich an Felsen mit kleinen Gebirgsseen vorbei und ich musste aller 100 Meter anhalten, weil sich immer neue unglaubliche Perspektiven für Fotos eröffneten. Erst als ich wieder auf die breit ausgebaute E134 in Richtung Oslo fuhr, konnte ich Zeit aufholen. Der Verkehr nahm zwar zu, aber Überholmöglichkeiten gab es unter Berücksichtigung der Geschwindigkeitsbegrenzungen immer. Schließlich meldete sich circa 14 Uhr die Tankanzeige und mein Hunger. Also schnell Abhilfe geleistet und gleich für das Abendessen mit eingedeckt. Kurz vor dem Zeltplatz besuchte ich noch die berühmte Stabkirche in Heddal, welche aber schon geschlossen hatte. Punkt 18 Uhr konnte ich bei 30 Grad und Sonnenschein zum ersten Mal das Zelt aufbauen und die Stille am dazugehörigen Badesee zum Abendessen genießen.