Geduscht, gefrühstückt und voller Elan ging es gegen 10 Uhr hinunter zum Hafen, wo das kleine 30 PS Motorboot bereits fertig bestückt auf uns wartete. Weil in Norwegen Schwimmwesten Pflicht sind, wurden diese angelegt, das Equipment vorbereitet und dann ging es hinaus in das europäische Nordmeer. Aber nicht unter 100 Meter an die Fischzuchtstationen heran, denn sonst kann es teuer werden. Wäre ja auch zu einfach. ;) Zuerst hieß es Fischfutter fangen. Also wurden die Angeln für Makrelen und Pollacks vorbereitet, ausgeworfen und bereits nach 10 Minuten ein dreifacher Erfolg. Wir hatten wohl einen durchziehenden Schwarm erwischt, der vor einer Herde Schweinswalen flüchtete, die sich dann auch gleich daraufhin zeigten. Schön anzusehen, aber die Makrelen waren weg. Die kleine Ausbeute wurde filetiert und als Köder für die großen Fische, wie Dorsch und Leng, benutzt. Die Angeln wurden mit Gewichten ausgestattet und zwischen 50 und 100 Metern hinabgelassen. Beide Techniken habe ich Dank meiner beiden Experten nun näher kennengelernt. Doch der große Fischfang blieb aus und wir sollten nicht die Einzigen bleiben. Gegen 15 Uhr fuhren wir enttäuscht zum Hafen und wollten es nach dem Abendessen nochmals probieren. Statt Fisch gab es nun Bratwurst mit Kartoffeln und Sauerkraut. Circa 19 Uhr sausten wir bei etwas stärkeren Wind zu den Geheimplätzen. Nach zwei Abrissen und nur vier kleinen Pollacks, brachen wir um 22 Uhr das Vorhaben ab. Die Köder bekamen die gierigen Möven. Nur der fantastische Sonnenuntergang tröstete.