Ein affengeiler Tag, wenn ich das mal so schreiben darf. Nach einer Woche Wolken und Regen haben wir uns die Sonne samt blauen Himmel richtig verdient. Voller Tatendrang frühstückten wir im Hotel und brachten im Anschluss um 10 Uhr Mario zur Werkstatt, wo das reparierte Moped bei 14 Grad auf ihn wartete. Wie der Zufall so will, trafen wir dort drei bekannte Biker aus Wien, die wir schon am Nordkap im Nebel kennengelernt haben. Die hatten das Problem, dass an einer Diavel der Hinterreifen bis zum Gewebe runtergefahren war. So wurde wieder gefachsimpelt, über Ducati geschmunzelt und gegen 11 Uhr wollten Micha, Frank und ich gleich weiter zur berühmten Atlantikstrasse. Doch schon der nächste Dämpfer. Als ich einen zufälligen Blick auf Michas Hinterreifen warf, blitzte mir etwas entgegen, was ich nur zu gut kannte. Ein eingefahrener Nagel! Beim Versuch ihn zu ziehen, zischte es. Also vor Ort gleich nach einem neuen Reifen gefragt, der natürlich nicht vorrätig war. Zum Glück aber bei BMW, wo Frank gestern war. Also schnell hingefahren, Hinterrad selbst demontiert, da kein Mechaniker im Dienst war, und vom Chef einen neuen Reifen draufgezogen bekommen. Um viel Geld erleichtert, konnte es endlich um 13.30 Uhr losgehen. Nach circa 50 Kilometern bogen wir auf die Nebenstrasse 680 ab und es kamen einsame kurvenreiche Wege durch die wunderbaren Küstenlandschaften zum Vorschein. Kurz vor Kristiansund nahmen wir bei mittlerweile 20 Grad die Fähre. Gefolgt von einem 6 Kilometer langen Tunnel durch den Atlantik erreichten wir schließlich über die Nebenstrasse 64 die berühmte Atlantikstrasse, welche sich von Insel zu Insel schlängelt. Eine absolut beeindruckende Landschaft, die wir bei Kaiserwetter befahren durften. Gegen 20 Uhr erreichten wir in Molde unseren Campingplatz, der eine tolle Aussicht in das bevorstehende Gletschergebirge bietet, welches wir morgen erkunden wollen.