Nach 13 Tagen des gemeinsamen "Leidens" und Freuens (was natürlich absolut überwog), war es nun so weit, unsere Wege trennten sich (selbstverständlich nicht für immer). Zuvor stärkten wir uns alle bei einem späten, aber reichlichen Frühstück, sattelten die Bikes, steckten uns die Ohropax für die langen Autobahn-Etappen in die Lauscher und verließen Lehota gegen 9:30 Uhr. Wir fuhren noch ca. 40 Kilometer im gewohnten Bild, bis Matthias und Thomas in Ruzomberok (niedere Tatra) den Abzweig nach Polen nahmen und die A4 in Richtung Kreischa ritten, wo sie wohlerhalten ankommen sollten. Dabei legten sie im gesamten Motorradurlaub 5700 Kilometer zurück und waren froh, dass ihre "älteren" Mopeds alles so gut mitgemacht haben.
Für mich hingegen sollte es weiter nach Österreich, genauer gesagt Viehhofen, gehen. Also fuhr ich noch ein wenig mit 145 km/h (bequem über Tempomat eingestellt)
auf der slowakischen Autobahn in Richtung Bratislava. Zwischendurch gab es immer wieder Abschnitte, die noch nicht ausgebaut waren, und somit musste der gesamte Verkehr die Landstraße nutzen.
Dabei sind mir u.a. zwei Dinge aufgefallen, die mir aufzeigten, dass ich mich wieder im mitteleuropäischen Raum befinde. Zum ersten hatte ab der Slowakei schlagartig der Beschuss mit
Werbeplakaten zugenommen. Stellenweise standen aller 50m riesige Werbetafeln, die einem "Kaufen, Kaufen, Kaufen" suggerierten. Zum zweiten wurde mit Ortseingangsschild wieder auf 50 km/h
abgebremst. In Rumänien oder Bulgarien keine Selbstverständlichkeit. Da wurden auch innerorts die 90 km/h schön ordentlich durchgezogen, wenn es der Belag und der Verkehr zu ließ. Selbst mit 70
km/h überholten uns die Einheimischen an den unmöglichsten Stellen. Unbegreiflich.
Kurz vor Wien überquerte ich die slowakisch-österreichische Grenze ohne jegliches Kontrollprozedere. Anschließend wollte ich mir eine 10-Tages-Vignette für 5,10€
kaufen. Ohne Bargeld. Tolle Idee. Eine Kartenzahlung war erst ab 10€ möglich. Also noch ein Eis, eine Cola und Kaugummis dazu. Und weiter ging es bei erfrischenden 30°C.
300 Kilometer später waren auch langsam schon die ersten Gebirgsketten erkennbar und ich war wieder ganz begeistert von der alpinen Bergwelt (diesmal ohne Schnee). 18 Uhr erreichte ich das sehr
gut ausgestattete Landhaus Servus, wo ich die nächsten 3 Nächte verbringen werde.
Dankeschön: die letzten 13 Tage waren eine erlebnisreiche Reiseerfahrung, die ich mir genauso abenteuerlich vorgestellt habe und nicht mehr missen
möchte. Ich danke Thomas für die geniale Routenvorbereitung und Unterkunftsorganisation. Ich danke Matthias für den Einsatz als Navigator und die
einfallsreiche Zuarbeit zu diesem Blog. Freue mich auf die Fortsetzung 2018.