Nachdem wir also die fantastische Aussicht genossen hatten, ging es nun weiter wieder Richtung Tal. Nicht minder spaßig auf Grund der herrlichen Strecke. Bis es schließlich an die erste Kreuzung ging, wo wir dann noch auf Thomas warteten und uns natürlich über die Highlights von unterwegs austauschten. Als Thomas dann eintraf und wir noch ein paar Minuten da standen, hielt neben uns ein weiteres Motorrad. Thomas sagte: "Meißen!". Matthias sah auf den Aufkleber an dem Koffer: "Fischtours! - Das ist doch nicht möglich!" Hintergrund: letztes Jahr trafen Matthias und Thomas auf der Rückfahrt ihrer Montenegro-Tour einige Kilometer südlich vor Prag an einer Tankstelle einen Motorradfahrer mit Meißener Kennzeichen namens Uwe. Er hatte Probleme mit der Elektrik seiner Maschine und war am reparieren. Sie kamen ins Gespräch und er erklärte, dass er unter dem Namen Fischtours geführte Touren durch den Balkan organisiere. Und der Zufall wollte es, dass sie sich nun nach einem Jahr am Fuße der Transalpina wieder treffen. Unbegreiflich. Die Welt ist ein Dorf.
Nach der Transalpina ging es dann weiter durch den Wald auf einer ebenfalls schönen und gut ausgebauten Strecke, bis auf zwei kurze Offroadpassagen, bis zur rumänischen Autobahn. Es lief richtig gut. Das sollte auch so bleiben. Ein Geschenk im Vergleich zum gestrigen Tag. Nach der Autobahnabfahrt folgte noch ein kleiner Zwischenstop. Wir besuchten das Castelul Corvinilor (zu Deutsch: Burg Hunedoara) in Hunedoara (zu Deutsch: Eisenmarkt). Thomas wollte es einfach mal in natura sehen, da es eine der größten Burgen in Rumänien ist und der Umweg minimal war. Also schnell ein paar Schnappschüsse gemacht und weiter hing es. Nach dem Verlassen der Stadt folgte ein weiteres Stück Überland. Die Strecke war gerade erst neu asphaltiert. Im Vergleich zu anderen Straßen in Rumänien, fragten wir uns hier, ob die hier einfach nur zu viel Asphalt übrig hatten? Die Straße hatte teilweise die Breite einer vierspurigen Autobahn. Das lief also nochmals richtig gut für uns. Da hat es fast nichts ausgemacht, dass die letzten 70 Kilometer dann doch wieder über klassische rumänische Buckel- und Schlaglochpisten ging. Wir waren dennoch so gut in der Zeit und dank des humanen Wetters auch mal nicht am schwitzen oder friern. So konnten wir ausnahmsweise mal noch vor der Ankunft an unserer Unterkunft an einem Restaurant anhalten und etwas essen, ohne wie nasser Hund oder schlimmeres zu riechen. Frisch gestärkt ging es dann auf den letzten 15 Kilometer zur heutigen Unterkunft, wo wir eigentlich nur noch auf den morgigen Tag warten um in die Slowakei zur Hohen Tatra zu kommen.