Mag es an der schönen Lage am Ohrid See liegen oder an der außergewöhnlich guten Betreuung durch unsere Gastgeber, aber Mazedonien hat wirklich einen äußerst positiven Eindruck hinterlassen. Da wir ja ein Appartement hatten, gab es früh eigentlich ebenfalls nichts zu essen, aber unsere Gastgeber hatten für uns ein typisches mazedonisches Frühstück mitgebracht. So mussten wir auch nicht erst noch etwas suchen und konnten direkt gestärkt unsere Etappe nach Kastraki in Griechenland antreten. Große Empfehlung also noch mal für das Appartementhaus "Velestovo House".
Nach dem ersten Tank- und Trinkstopp ging es über gut ausgebaute Straßen bis zum Galicica Nationalpark, bei dem wir gegen eine Mautgebühr von 2€ pro Motorrad den Pass zum Erreichen des Prespasees befahren durften. Der letzte Blick von ganz oben über den See war ein Highlight zum Abschied von Mazedonien. Aber noch waren wir ja nicht in Griechenland. Unser Weg führte uns zuerst kurz durch Albanien. Die Grenzkontrollen beim Verlassen Mazedoniens und der Einreise nach Albanien waren unkompliziert. Albanien selbst besticht durch eine fantastische Landschaft, die durch ihre Art ganz besonders hervorsticht. Uns gefiel es wie schön rötlich Braun der Boden und die Gesteine hier schimmern. Das lässt irgendwie den flair einer noch viel weiter entfernten Landschaft aufkommen. Die Straßen sind mehr als gut. Unsere Strecke führte uns nur rund 40 Kilometer durch Albanien. Aber auf diesem kurzen Abschnitt gab es doch ziemlich viel zu sehen. So zum Beispiel den Bau einer Pipeline quer durch das Land. Oder als Kontrast mal den ein oder anderen Eselskarren. Die Strecke führte auch durch diverse Hügel und kleine Berge, welche einfach mal komplett abgetragen wurden, anstatt einen Tunnel hindurch zu errichten. Auch eine Lösung. Von Albanien ging es dann also nach Griechenland. Kontollpunkt Albanien: Klein und Verschlafen. Kontollpunkt Griechenland (und damit wieder EU-Land): Riesig und Chaotisch! Der größte und strengste Grenzübergang, den wir bisher passiert hatten. Allgemein haben wir noch nichts Vergleichbares gesehen. Eine riesige Röntgenstation für die Fahrzeuge. Lange Schlangen an den Kontollpunkten. Bei Busreisen mussten alle aussteigen und ihr Gepäck wurde kontrolliert. Also alles in allem extrem umfangreich. Auf Grund der Wartezeit haben uns ein paar junge Albaner, welche mit ihrem AMG-Mercedes vor uns parkten angesprochen und erzählt, dass sie selbst Motorrad fahren. Also auch hier ein wenig Zeitüberbrückung durch die Kommunikation mit Einheimischen. Sind eben alle sehr kontaktfreudig und nicht so reserviert wie die meisten Menschen in Deutschland. Der Grenzübertritt hatte dann irgendwann stattgefunden und so ging es auf den bestens ausgebauten Straßen Griechenlands weiter bis zum Ziel. Es lagen ja trotzdem noch ca. 250 Kilometer vor uns. Überwiegend Landstraßen und Pässe. Diese sind allerdings wie gesagt so gut gebaut und auch breit, dass man mit dem Motorrad richtig gut voran kommt. So haben wir ordentlich Meter machen können und dabei noch einen Pass nach dem anderen überquert. Kurve an Kurve. Ein Geschenk für jeden Motorradfahrer. Die Route in Griechenland teilte sich grob in 3 Passabschnitte, von denen wir dann aber auf Grund der Hitze (35°C) und der Zeitumstellung (+1h) nur zwei Abschnitte gefahren sind. Zwischendurch ging es dann kurz über die Autobahn. Mautpflichtig für 1,70€ pro Motorrad. Der letzte Pass war noch mal richtig Klasse und an dessen Fuß angekommen, waren es nur noch 10min bis zum Ziel in Kalampaka. Genauer gesagt Kastraki. Einem Nebenort von Kalampaka und am Fuße der Meteoraklöster. Hier wieder das schon fast zur Routine gewordene Programm: Zimmer beziehen, duschen, den Energiehaushalt auffüllen, den nächsten Tag vorbereiten und schlafen. Nächster Halt: Bulgarien!