Heute ging es also nach Foca (Bosnien-Herzegowina) ins Camp Drina - eine Empfehlung von Matthias und Thomas aus ihrer Tour im letzten Jahr. Und sie sollten recht behalten. Doch vorher galt es natürlich erst mal die Strecke bis Foca zurück zu legen. Dieses Mal waren es nur knapp halb so viele Gesamtkilometer wie vom Vortag. Die "Sitzzeit" auf dem Motorrad war allerdings ähnlich lang, da wir auch nur halb so schnell voran kamen. Das lag zum einen natürlich an unserer Route, welche dieses Mal ausschließlich über Landstraßen führte. Zum anderen aber auch an den seltsamen Geschwindigkeitsbegrenzungen in Bosnien-Herzegowina. Voll ausgebaute Landstraßen und 60km/h maximal.
Wir waren nach unserem Start ziemlich schnell in Kroatien. Die Grenzkontrollen waren unkompliziert. Wir haben allerdings vermutlich auch den kleinsten Hinterhof-Grenzübergang passiert, den es in ganz Kroatien gibt. Durch Kroatien ging es ziemlich flott. Die Landschaft war auch hier noch ähnlich der in Ungarn - sprich morgens schon sehen, wer abends zu Besuch kommt. Auch in Bosnien-Herzegowina sah es anfangs nicht groß anders aus, aber irgendwann kamen die Berge und mit ihnen unser erster Pass. Die Kurven waren ein Segen nach den tagelangen Geradeausstrecken. Der Pass war zudem eine Ausweichroute um bei der Hitze nicht noch durch Sarajevo fahren zu müssen. Gleich zu Beginn hatten wir ein ca. 5 Meter langes Stück Schotterstrecke, bevor es dann auf eine mehr oder weniger gut asphaltierten Strecke bergauf ging. Wo es hoch geht, muss es auch irgendwie wieder runter gehen. Das Stück Schotterstrecke vom Anfang hätte uns schon eine Warnung sein müssen. Nach ca. 1 Kilometer Abfahrtsstrecke wechselte der Asphalt erneut zu einem unbefestigten Weg mit unzähligen Schlaglöchern. Thomas und Matthias hatten mit ihren Maschinen ein wenig zu kämpfen, aber haben es gut bewältigen können. Ich hingegen hatte hier mit meiner Reiseenduro genau mein Terrain gefunden und bretterte über die Strecke wie ein kleiner Junge mit seinem Spielzeug. Das Grinsen haben die Jungs durch den Helm sehen können.
Die Belohnung für die Straßenmaschinenfahrer kam direkt im Anschluss. Eine Top Strecke, die sich einfach nur geschmeidig fahren ließ. Offene Strecke und weit und breit keine Polizei - nur ein Bulle. Kurz vor unserem Ziel hielten wir noch mal an einer Tankstelle. Neben uns stoppte ein Kleinbus mit bosnischen Arbeitern. Sie waren sofort von unseren Motorrädern angetan und eine der Reisenden Ladys bat mich, sich mal für ein Foto darauf setzen zu dürfen. Kein Problem und so kam man auch gleich mal wieder ins Gespräch. Anschließend ging es weiter. Entlang der Drina durch fantastische Landschaften und typisch bosnische Tunnel bzw. in Fels gehauene Durchbrüche.
In Foca bleiben wir jetzt für 2 Nächte, denn es klappt tatsächlich. Wir werden morgen die Tara zum Rafting besuchen.